
Cyberversicherung: Schutz oder Scheinsicherheit?
Cyberangriffe laufen immer professioneller und zielgerichteter ab - Aus diesem Grund setzen viele Unternehmen auf eine zusätzliche Absicherung in Form von Cyberversicherungen. Auf den ersten Blick klingt das nach einer sinnvollen Ergänzung zur eigenen Sicherheitsstrategie – doch Vorsicht: Eine Cyberversicherung ist kein Ersatz für echte IT-Security. Wer sich allein auf eine Police verlässt, riskiert im Ernstfall böse Überraschungen.
Warum Cyberversicherungen immer gefragter werden
Die Zahl erfolgreicher Cyberangriffe nimmt stetig zu – sei es durch Ransomware, Phishing-Kampagnen oder Zero-Day-Exploits. Die Folgen für Unternehmen reichen von finanziellen Verlusten bis hin zu Image-Schäden und Produktionsausfällen. Kein Wunder also, dass viele Firmen über eine Cyberversicherung nachdenken, um sich im Schadensfall abzusichern.
Doch: Eine Versicherung schützt nicht aktiv, sie greift nur im Ernstfall – und auch das nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Ohne Sicherheitsmaßnahmen – keine Zahlung
Viele Versicherer stellen klare Anforderungen an ihre Kunden. Wer diese nicht erfüllt, bekommt im Ernstfall keine oder nur eingeschränkte Leistungen. Zu den typischen Anforderungen gehören z. B.:
- EDR-/MDR-Lösungen wie z. B. Sophos MDR oder SentinelOne
- regelmäßige Schwachstellenanalysen und Patchmanagement
- Netzwerksegmentierung und Zero Trust-Konzepte
- Awareness-Schulungen für Mitarbeitende
- Vollständige und getestete Backups
- 24/7 Monitoring und Incident Response-Pläne
Wer hier nicht gut aufgestellt ist, riskiert, im Schadensfall auf den Kosten sitzen zu bleiben – trotz Versicherung.
IT-Sicherheit bleibt Chefsache
Eine Cyberversicherung sollte also immer nur als ergänzendes Element zur eigenen Sicherheitsstrategie verstanden werden – nicht als Ausrede, weniger zu investieren. Moderne Sicherheitskonzepte sind modular aufgebaut und können individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten werden.
Fazit: Versicherung schützt nicht vor Angriffen – IT-Sicherheit schon
Eine Cyberversicherung kann finanzielle Risiken abfedern, ersetzt aber keine aktive Prävention. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, braucht ein starkes IT-Sicherheitsfundament – am besten mit professioneller Unterstützung. Denn: Versichert ist gut – abgesichert ist besser.